Immobilienpreise in Deutschland
Die Immobilienpreise in Deutschland sind im vergangenen Jahrzehnt fast ausnahmslos gestiegen. Die letzten Jahre waren, besonders in einigen Metropolen, besonders dynamisch. Auch während der Corona-Pandemie kam es zu einem weiteren Anstieg der Immobilienpreise. Warum das so ist und wie es mit den Kosten fürs Wohnen in Deutschland weitergeht, fassen wir in diesem Beitrag zusammen.
Warum steigen Immobilienpreise in Deutschland?
Die Gründe für das konstante Ansteigen der Immobilienpreise in Deutschland sind vielfältig. Die Teuerung betrifft Eigentumswohnungen und Mietobjekte. Besonders drastisch fällt sie in Städten wie München und Berlin aus.
Kommunaler Wohnbau fehlt
Im städtischen Bereich ist der Anstieg der Immobilienpreise besonders stark zu spüren. Es gibt schlichtweg zu wenig verfügbare Wohnungen, während die Nachfrage ungebrochen hoch ist. Politisch hat das zur Folge, dass in Berlin sogar Enteignungen großer Wohnbaugesellschaften offen diskutiert werden. Doch die Schuld daran, dass Wohnraum fehlt, liegt nicht gerade bei jenen Unternehmen, die Wohnungen vermieten.
Ein Blick nach Wien zeigt, dass dort weit mehr als die Hälfte aller Wohnungen geförderte Immobilien sind. Hier wurde rechtzeitig, schon vor Jahrzehnten, von der Stadt selbst Wohnraum geschaffen. In den Großstädten Deutschlands sind wesentlich weniger dieser Flächen vorhanden. Diese würden nun eine Überhitzung des Marktes einbremsen.
Bürokratische Hürden
Ebenfalls im Einflussbereich der Politik sind bürokratische Hürden. Davon gibt es, wenn neuer Wohnraum geschaffen werden soll, mehr als genug. Strikte Bauvorschriften, langwierige Genehmigungsverfahren – das Errichten neuer Wohnfläche ist mit beträchtlichem organisatorischem Aufwand verbunden. Für Bauträger stellt dies ein Risiko dar. Schließlich kann es so zu Verzögerungen kommen oder Projekte können gänzlich scheitern.
Betongold: Immobilien als Investment
Ein weiterer Grund für die steigenden Immobilienpreise in Deutschland ist, dass Immobilien als Investment-Option immer beliebter werden. Das niedrige Zinsniveau ermöglicht günstige Finanzierungen. Gleichzeitig bringen alternative Anlageformen nur minimale Renditen oder höheres Risiko mit sich. Immer mehr Menschen erwerben daher eine Wohnung zur Altersvorsorge und vermieten diese. So steigt die Nachfrage und die Preise ziehen weiter an.
Steigende Baukosten
Durch die steigende Nachfrage nach Wohnraum sind die Auftragsbücher der Bauunternehmen gut gefüllt. Baumaterialen werden knapp und somit teurer. Ebenso steigen die Kosten für die Bau-Leistungen, entsprechend der hohen Nachfrage, an. Dieser Mehraufwand wird über die Verkaufspreise der Immobilien an die Käuferinnen und Käufer weitergegeben.
Immobilienpreise in Deutschland: Preisanstieg trotz Covid-19
Zu Beginn der Pandemie herrschte kurzfristig auch in der Immobilienbranche Verunsicherung, wie der weitere Geschäftsverlauf aussehen würde. Schnell wurde klar, dass durch die Ausbreitung der Pandemie Immobilien noch gefragter waren. Dafür gibt es gleich mehrere Anhaltspunkte.
Corona-Pandemie: Preisanstieg von Immobilien am Land
Eine Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Immobilienpreise in Deutschland zeigt sich im ländlichen Bereich. Mehr Menschen als sonst wollten die Stadt verlassen. Sie sehnen sich nach grünem Freiraum und wohl auch ausreichend Abstand zu anderen Personen. Die Preise im ländlichen Bereich, nahe der Großstädte, haben sich dementsprechend steigend entwickelt.
Pandemie-Auswirkung: Wohnungen mit Freiflächen gefragt
Innerhalb der Städte zeigt sich der Trend, dass Freiflächen immer wichtiger werden. Wenn schon Home-Office, dann zumindest am Balkon. Immobilien mit Terrasse, Garten oder Balkon bieten ein angenehmeres Wohngefühl. Durch die Pandemie waren Menschen sehr viel zuhause und haben so gemerkt, wie wichtig die Freifläche einer Wohnung ist.
Sichere Investments während Pandemie gesucht
Ein weiterer Faktor ist die Nachfrage nach Immobilien als Anlageobjekte. Besonders zu Beginn der Pandemie rasselten Aktienkurse weltweit in den Keller. Die Situation an der Börse hat sich zwar wieder gebessert, doch viele Investorinnen und Investoren wissen nun die Stabilität des Immobilienmarktes in Deutschland noch mehr zu schätzen als zuvor. Immobilien-Investments haben zugenommen. Diese treiben die Nachfrage und Preise weiter in die Höhe.
Immobilienpriese in Deutschland: Blick in die Zukunft
In jenen Städten, wo die Preise bereits auf sehr hohem Niveau sind, bremst sich die Entwicklung etwas ein. Zumindest steigen die Immobilienpreise hier nicht so stark, wie in anderen Metropolen. Dies betrifft beispielsweise München, Frankfurt am Main und Hamburg. Wer hier eine Wohnung kaufen will, muss bereits tief in die Tasche greifen.
Abseits davon ist denkbar, dass die Immobilienpreise weiter steigen. Durch die stetige Forschungsarbeit an Medikamenten und weiteren Impfstoffen sollte es gelingen, die Pandemie zu bezwingen. Dies wird mit einem Wirtschaftsaufschwung einher gehen. Die Arbeitslosigkeit wird in dieser Phase zurückgehen, Löhne werden steigen. Die Immobilienpreise in Deutschland könnten dadurch weiter befeuert werden.
Denn durch den zu erwartenden Wirtschaftsaufschwung können sich mehr Menschen ein Eigenheim leisten. Daraus ergibt sich wachsende Nachfrage und somit entsprechend steigende Preise.
Ein weiterer Faktor könnte sein, dass Home-Office zur neuen Gewohnheit wurde. Wenn zukünftig häufiger von zuhause aus gearbeitet wird, steigt der Bedarf an Wohnfläche. Ein abgetrennter Büroraum ist im städtischen Bereich für viele womöglich nicht leistbar. Aber zumindest eine Nische, in der ein ordentlicher Schreibtisch untergebracht werden kann, scheint wichtig. Ob der Flächenbedarf nach der Corona-Pandemie wirklich steigt, ist bislang Spekulation.
Fazit: Immo-Preise in Deutschland
Die Immobilienpreise in Deutschland haben während der Corona-Pandemie weiter angezogen. Freiflächen sind den Menschen besonders wichtig geworden. Einige zieht es nun in das grüne Umfeld der Städte, wo es ebenso dynamische Preisanstiege gab. Schwächer viel der Preisanstieg in jenen Städten aus, deren Preisniveau bereits äußerst hoch angesiedelt ist.
Der Einfluss der Politik auf die Immobilienbranche ist kritisch zu hinterfragen. Einerseits wurden in manchen Städten offensichtlich zu wenig geförderte Wohnungen errichtet. Andererseits gibt es scharfe Töne gegen Projektentwickler, bis hin zur Enteignung. Hier gilt es eine Balance aus Bürokratieabbau und kommunalem Wohnbau zu finden. Gemeinsames Ziel ist schlussendlich, dass ausreichend Wohnraum vorhanden ist.
Ein Blick in die Zukunft lässt vermuten, dass die Preise in großen Teilen Deutschlands weiter steigen werden. Finanzierungen sind günstig möglich und Immobilien werden zunehmend zur Altersvorsorge gekauft. Bleiben diese Rahmenbedingungen bestehen, ist ein weiterer Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland zu erwarten.