Selbst vermieten oder Makler beauftragen

Wer eine Immobilie besitzt und diese vermieten möchte, steht unweigerlich vor der Frage, wer sich um die Vermietung kümmern soll. Selbst vermieten oder Makler beauftragen? Welche Vorteile und Nachteile haben die beiden Optionen?

Selbst vermieten oder Makler beauftragen: Ziele der Vermietung

Die grundsätzliche Frage lautet, was Ihnen bei Ihrem Immobilien-Investment am wichtigsten ist. Möchten Sie ein unkompliziertes Zusatzeinkommen, das möglichst weniger Arbeitseinsatz erfordern soll? Dann ist die Beauftragung eines Immobilienmaklers sicher der naheliegende, richtige Weg. Wer sich hingegen selbst um alle Aspekte des Investments kümmern will, kann die Vermietung selbst übernehmen.

Ob es sich lohnt, die gesamte Vermarktung der Immobilie selbst in die Hand zu nehmen, muss individuell entschieden werden. Damit Sie sich ein objektives Bild machen können, fassen wir die zentralen Vor- und Nachteile zusammen.

Selbst vermieten oder Makler beauftragen: Vor- und Nachteile

Damit Sie eine gute Entscheidung treffen können, ob Sie Ihre Immobilie selbst vermieten oder einen Makler zu Rate ziehen, haben wir die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente aufbereitet.

Selbst vermieten: Vorteile

Selbst vermieten ist für Personen, die ausreichend Zeit und Expertise mitbringen, eine Option. Das häufigste Argument für das Vermieten ohne Makler sind die Kosten. Wenn rein ausgabenorientiert gedacht wird, ist dieser Punkt zu akzeptieren. Wer die Vermietung selbst übernimmt, muss die Kosten des Maklers nicht tragen.

Was dabei gerne vergessen wird ist die Tatsache, dass die Vermarktung mit massiven Kosten verbunden sein kann. Alleine schon die Ausgaben für Inserate auf Immobilienportalen sind beträchtlich. Auch weitere Kosten für die Vermietung fallen an, z.B.:

• Fahrtkosten zum Objekt für Besichtigungen
• Ausdruck diverser Marketing-Materialien zur persönlichen Übergabe
• Zahlreiche Telefonate mit Interessenten und ggf. der Hausverwaltung
• Eventuelle Kosten für professionelle Fotos

Neben den reinen Kosten muss der Zeitaufwand berücksichtigt werden. Dieser entsteht durch unterschiedliche Tätigkeiten. Beispiele dafür sind:

• Korrekte Bewertung der Immobilie vornehmen und Miete festlegen
• Verfassen von Beschreibungstexten (Wohnung, Lage, etc.)
• Professionelle Bilder anfertigen
• Erstellen der Inserate auf mehreren Immobilienportalen
• Beantwortung von Fragen von Interessenten
• Organisation und Durchführung der Besichtigungen
• Nachfolgende Gespräche mit Interessenten (Fragen beantworten, Mietangebote einholen, Unterlagen prüfen, Entscheidung treffen, wer die Wohnung bekommt)

Die vielfältigen Aufgaben bis hin zur Vermietung der Immobilie sind wahre Zeitfresser. Es ist möglich, all diese Aspekte selbst abzudecken.
Wichtig ist, dass Sie entsprechendes Wissen haben, um alle Schritte gut zu bewältigen. Ansonsten kann es passieren, dass die Miete zu hoch oder zu niedrig angesetzt wird. Dann dauert die Vermarktung entweder sehr lange oder Sie verlieren bares Geld und könnten eigentlich einen höheren Ertrag erzielen.

Selbst vermieten oder Makler beauftragen: Bestellerprinzip

Ein wichtiges Schlagwort, das im Zuge der Vermietung immer wieder fällt, ist das „Bestellerprinzip“. Vor einigen Jahren wurde gesetzlich geregelt, dass jene Person, die den Immobilienmakler beauftragt, die Kosten für dessen Leistungen tragen muss.

Bei der Vermietung von Wohnungen heißt das konkret Folgendes: Wenn Sie als Vermieter einen Makler beauftragen, müssen Sie die Courtage bezahlen. Selbstverständlich nur im Erfolgsfall, also wenn der Makler einen passenden Mieter findet. Die Provision des Maklers kann nicht auf den Mieter abgewälzt werden.

Für viele Menschen scheint der Aufwand eine Wohnung selbst zu vermieten gering. Doch wer schon einmal den gesamten Prozess selbst abgewickelt hat, bevorzugt meist einen professionellen Immobilienmakler zu beauftragen.

Wohnung per Immobilienmakler vermieten lassen: Vorteile

So wie das selbstständige Vermieten einer Immobilie Vorteile hat, gibt es auch diverse Aspekte, die dafürsprechen, eine Wohnung von einem Makler vermieten zu lassen.

Dies beginnt bereits bei der Festlegung der Miete. Mit einer gut gewählten Miethöhe geling eine rasche Vermietung. So wird der Leerstand minimiert. Sie haben schnell wieder Mieteinnahmen und vermieten nicht zu günstig. Ein guter Immobilienmakler kennt den Markt genau und trifft eine korrekte Einschätzung, welche Miete für das Objekt erzielbar ist.

Der Makler übernimmt in weiterer Folge alle relevanten Tätigkeiten. Ein ansprechendes Inserat mit guten Fotos wird erstellt. Dabei ist ein werbender, aber gleichzeitig realistischer, ehrlicher Beschreibungstext wichtig. Die eingehenden Anfragen werden schnell bearbeitet. Bei den Besichtigungen werden alle Fragen professionell beantwortet.

Basierend auf den Unterlagen der Interessenten und der eigenen Erfahrung schlägt ein guter Makler anschließend jene Personen vor, denen er die Immobilie vermieten würde. Die Entscheidung, wer die Wohnung tatsächlich bekommt, trifft selbstverständlich der Eigentümer.

Selbst vermieten oder Makler beauftragen: Sicheren Weg wählen

Die Beauftragung eines Maklers kostet Geld. Eine so umfangreiche Serviceleistung kann nicht kostenlos erfolgen. Doch schon, wenn durch die Arbeit des Maklers die Dauer des Leerstandes verringert wird, rechnen sich diese Kosten schnell.
Außerdem haben Makler die entsprechende Erfahrung, einschätzen zu können, wer ein guter Mieter ist. So gelingt es im besten Fall jemand zu finden, der dann länger in der Wohnung bleibt. Die Beauftragung eines Maklers ist für Vermieter ein sicherer Weg. Schnell wird die Immobilie wieder ertragreich vermietet und der Makler erhält seine Courtage nur dann, wenn er wirklich neue Mieter gefunden hat.

Wer die Vermietung selbst erledigen möchte, geht damit ein Risiko ein. Wie viel Aufwand wird es sein, die Wohnung zu vermieten? Das ist vorab kaum abschätzbar. Kleine Fehler können dazu führen, dass die Nachfrage gering bleibt. Die Folge? Wer sich zuerst die Courtage des Maklers sparen wollte, hat schlussendlich keine Einsparungen mehr. Zeitintensive Vermarktung, viele Besichtigungstermine – dieses Risiko trägt der Immobilienmakler.

Selbst vermieten oder Makler beauftragen: Fazit

Theoretisch ist es möglich, die Vermietung einer Immobilie selbst zu übernehmen. In diesem Fall spart sich der Vermieter die Maklercourtage. Dieser Fakt ist unbestritten. Klar ist allerdings, dass diese vermeintliche Einsparung mit massivem Aufwand verbunden ist. Einerseits fallen Kosten für die Vermarktung an, andererseits ist die Vermietung zeitintensive Arbeit.

Selbst vermieten bietet sich deshalb nur für einige wenige Menschen an. Sie sollten Zeit investieren können, gute Fotografen sein, den Wert der Immobilie korrekt einschätzen und ansprechende Beschreibungen verfassen können. Wer all das tun möchte, um sich die Maklercourtage zu sparen, kann diesen Weg gehen.

Für die allermeisten Vermieter lohnt sich hingegen die Expertise eines Immobilienmaklers. Durch die kürzere Vermarktungsdauer ist die Immobilie schneller wieder vermietet. Sie generieren rasch wieder Einnahmen und haben einen zuverlässigen Mieter. Denn dank der langjährigen Erfahrung erkennen Makler genau, welche Personen als gute Mieter geeignet sind.

Selbst vermieten oder Makler beauftragen? Diese Frage lässt sich für viele Vermieter klar beantworten. Meist lohnt es sich in Summe somit eindeutig, die Vermarktung der Immobilie professionelle Hände zu geben. So wirft die Immobilie tatsächlich passives Nebeneinkommen ab. Die anfallende Arbeit wird vollständig extern übernommen.

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